PRESSE / KRITIK

Cajun & Zydeco Award 2006

 

 

Kölner Stadtanzeiger 13.10.06


Höchste Ehren für „Roosters“. Wahl zu Europas bester Cajunband. VON BERNHARD ROMANOWSKI


Dahlem-Baasem - In der Eifel überrascht es eigentlich niemanden mehr, wenn sich die Akteure auf der Bühne mit „Waschbrett“, Geige und Akkordeon musikalisch hervortun. Diese Instrumente sind die unabdingbaren Bestandteile einer Musik, die ursprünglich aus den Sumpflandschaften des US-Bundesstaates Louisiana kommt.
Cajun und Zydeco heißen die beiden Spielarten dieser Musik, die längst auch in Europa eine feste Fangemeinde hat. Unter Eifeler Beteiligung hat die Band „Cajun Roosters“ maßgeblich an der Verbreitung dieses speziellen „Sounds“ mitgewirkt: Der Gitarrist der Band, Klaus Warler, kommt aus Baasem. Er und seine vier Bandkollegen sind kürzlich durch eine Publikumswahl per Internet zur besten Cajun-Band Europas gewählt worden.
Zudem wurde die CD „Crank it up“ der „Cajun Roosters“ von einer unabhängigen Expertenjury mit Mitgliedern aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden zum besten Cajun-Album dieses Jahres erkoren. Damit nicht genug, erhielt das Bandmitglied Chris Hall den Titel „Best Cajun Accordion Player“.
Der Engländer Hall weiß in der Tat, wie man mit dem „Quetschbüggel“ umgeht. Seit den 1970er Jahren genießt er für sein Akkordeonspiel einen so hohen Ruf, dass auch Branchengrößen wie Bill Wyman von den Rolling Stones, Ex-Beatle Paul McCartney und die Sängerin Kate Bush ihn um seine Mitarbeit bei ihren Alben baten.
Ebenfalls aus England kommt der Schlagzeuger der „Cajun Roosters“. Sam Murray spielte schon mit vielen großen Namen aus dem Cajun- und Zydeco-Bereich.
Die Geige wird bei den „Roosters“ von Hartmut Hegewald aus Bönen bei Unna gezupft und gestrichen. Neben dem Gesang reibt er außerdem zuweilen das „Waschbrett“ und ist ein international bekannter Gitarrenbauer.
Den Bass in der Formation spielt Michael Bentele aus München. Als Dokumentarfilmer und Fernsehregisseur, unter anderem von der Musiksendung „Formel Eins“, besuchte er in den 1980er Jahren zum ersten Mal den Bundesstaat Louisiana und war sofort von der Musik der französischsprachigen „Acadians“ begeistert.
Sechstes Festival
Klaus Warler gilt in der Band als Perfektionist an der Gitarre. Obwohl ursprünglich eher der Rockmusik zugetan, wurde auch er schon früh mit dem „Cajun-Virus“ infiziert. „Diese erdige Tanzmusik mit dem diatonischen Akkordeon, der fetten Geige dem satten Sound von Gitarre, Bass und Schlagzeug geht sofort in die Beine“, schwärmt der 43-Jährige, der gemeinsam mit seiner Frau Gerlinde und den beiden Kindern Anna und Benjamin im Dahlemer Gemeindeteil Baasem wohnt.
Wer aber wirklich wissen will, wie sich die Cajun-Musik und deren „funkige“ Variante Zydeco anhört und anfühlt, der sollte sich für den Abend des 28. Oktober nichts vornehmen. Dann findet im Saal Kinnen in Baasem das sechste „Cajun- und Zydeco-Festival“ statt.